Text zum Werk
Auf einem dreistufigen Sockel erhebt sich eine schlanke männliche Gestalt. Sie ist in ein langes Gewand und einen Umhang gehüllt, dessen glatte Flächen dem Körper einen vollständig geschlossenen Umriss verleihen. Der formale Aufbau lenkt alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Gebärde und auf das Antlitz des Mannes.
Das kantig geschnittene Gesicht ist leicht empor gewandt; die weit geöffneten Augen blicken nach oben, der Mund deutet ein verhaltenes Lächeln an. Der Gesichtsausdruck erscheint maskenhaft starr und zugleich lebendig bewegt im Gefühl der Überraschung und Freude. Die Gebärde unterstreicht diesen Ausdruck: Die eng vor den Körper gelegten Arme sind angewinkelt, die nach oben weisenden Hände bilden unterhalb des Gesichts eine Kelchform. Nur die Fingerspitzen berühren ganz zart die Wangen. Den Titel, unter dem die Figur bekannt wurde, empfand Barlach in späterer Zeit als irreführend; er selbst schlug die Bezeichnung »Auferstehung« vor. Der Vorgang der Auferstehung ist hier nicht zwingend im Sinne des christlichen Verständnisses als Auferstehung nach dem Tode zu interpretieren. Gemeint ist vielmehr das seelische Erlebnis einer inneren Wandlung, Erneuerung und Erleuchtung; einer menschlichen Erfahrung also, die durchaus im Diesseits verankert ist.
Werkdaten
Titel | Tod im Leben (Tot im Leben, Auferstehung) |
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Datierung | 1926 |
Reihe, Serie | – |
Material, Technik | Holz (Makassar, helles Ebenholz) mit getöntem Überzug |
MAßE | 83,6 x 23 x 17,1 cm |
Signatur | Auf der Rückseite unten mittig: E Barlach / 1926 |
Bezeichnung | Auf der Unterseite Fragment von Klebeetikett: No. 19351 / Barlach / Tod im Leben |
Sammlungsbereich | Skulptur und Plastik |
Inventar-Nr. | P 1997/001 |
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Werkverzeichnis | Laur II 0395 |
Bemerkung | – |
Auflage | – |
Erwerbung | Als Zustiftung von Hermann-Hinrich Reemtsma, Hamburg, 1997 |
Provenienz |
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Creditline | © Ernst Barlach Haus – Stiftung Hermann F. Reemtsma, Hamburg; Foto: Andreas Weiss |