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Geschichte der Sammlung


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Als der Hamburger Fabrikant Hermann F. Reemtsma im August 1934 erstmals Ernst Barlach in Güstrow besuchte, war er tief beeindruckt von dessen Persönlichkeit und Kunst. Spontan erwarb Reemtsma die 1925 entstandene Holzskulptur Der Asket, wenig später beauftragte er Barlach, seine bereits begonnene Figuren-Reihe Fries der Lauschenden zu vollenden. Fortan engagierte sich Reemtsma nachdrücklich für den von den Nationalsozialisten verfemten Künstler. 1938, in Barlachs Todesjahr, besaß er bereits 20 seiner Skulpturen und rund 100 Zeichnungen.

»Ich bin Ernst Barlach nie anders begegnet als mit großer Ehrfurcht vor seiner Kunst. Ich bin 1934 zu ihm gefahren, weil mich seine Kunst, der ich erst zwei Jahre zuvor bewusst begegnet war, anging. Alles Weitere, was daraus erfolgte, war innere Verpflichtung und hat nichts mit Mäzenatentum zu tun.«

Hermann F. Reemtsma, 1948

In der Folgezeit setzte Reemtsma durch zahlreiche Erwerbungen seine Bemühungen fort, die ganze Vielfalt von Barlachs Schaffen zu dokumentieren. Ende der 1950er Jahre entschied er sich, seine Sammlung in eine Stiftung zu überführen und in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Stiftung umfasste bei ihrer Gründung 1960 rund 50 plastische Arbeiten und 150 Zeichnungen.

Seit dem Tod Hermann F. Reemtsmas 1961 und der Eröffnung des Ernst Barlach Hauses im Jahr darauf konnte die Sammlung um zahlreiche bedeutende Stücke erweitert werden. Derzeit umfasst sie rund 150 Bildwerke aus Holz, Bronze, Keramik, Porzellan, Terrakotta und Gips, mehr als 450 Zeichnungen aus allen Schaffensphasen, nahezu sämtliche Druckgrafiken sowie wichtige Autografen, rare Mappenwerke, Erstausgaben und Archivalien. Alle bereits digital erfassten Werke unserer Sammlung finden Sie hier.

Berühmt ist das Ernst Barlach Haus für seine Sammlung von Holzskulpturen: Mit knapp 30 Werken – einem Drittel der von Barlach geschaffenen Hölzer – verfügt es über den größten Bestand dieser für Barlach wichtigsten Werkgruppe. Zum 150. Geburtstag Ernst Barlachs am 2. Januar 2020 haben wir seinen Holzskulpturen eine umfassende Publikation gewidmet: ERNST BARLACH. DIE HÖLZER

 

CHARAKTERKÖPFE

Plakatserie mit fünf Motiven zum 50. Geburtstag des Ernst Barlach Hauses 2012