Heute 11–18 Uhr geöffnet

Hans Platschek

Höllenstürze. Hahnenkämpfe. Nette Abende
23. Juni – 13. Oktober 2024

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»Die Wiederentdeckung des unfassbaren, vielleicht ein bisschen wahnsinnigen und in jedem Fall einmaligen Platschek«

Willi Winkler anlässlich der ersten Ausstellungsstation in Schweinfurt, Süddeutsche Zeitung vom 3.4.2023

 

 

KOSMOPOLIT RETROSPEKTIV

Im Nachgang zum 100. Geburtstag von Hans Platschek (1923–2000) werfen wir einen frischen Blick auf das Schaffen des rastlosen Kosmopoliten. Aufgewachsen in einem jüdischen Elternhaus in Berlin und nach der Flucht vor dem NS-Regime seit 1939 in Montevideo (Uruguay) lebend, kehrt Platschek 1953 aus dem südamerikanischen Exil nach Europa zurück. Zwischen München, Rom, London und Hamburg entfaltet er ein umfangreiches Werk als wandelbarer Maler, hellsichtiger Essayist und streitbarer Kunstkritiker.

»Wichtig ist, dass ich etwas auslöse und dem Menschen, der vor das Bild tritt, sage: ›Schau, es fließt alles. Viele Dinge stehen in Frage. Bitte sei so erwachsen und übernehme nichts, fresse nichts, lutsche nichts – Kunst, Realität, Ideologien, ganz egal was –, sondern fange mal an, die Sachen in Frage zu stellen.‹«

Hans Platschek, 1961

Bereits 1958/59 auf der II. documenta und Biennalen in Venedig und São Paulo als wichtiger Repräsentant informeller Malerei geehrt, nimmt Platschek in den 1960er-Jahren einen bemerkenswerten Stilwechsel zum Figürlichen vor. In der Folgezeit präsentiert er sich als präziser Realist mit Hang zur Satire – manche Bilder der späten 1960er- und 70er-Jahre erscheinen wie Pendants zu den bissigen Texten seiner langjährigen Partnerin Gisela Elsner, die 1964 mit ihrem Debütroman Die Riesenzwerge Furore macht. Im Spätwerk der 1990er-Jahre wandelt sich Platschek zum Neoexpressionisten, der mit lässigem Pinselstrich Figürliches ins Abstrakte verschwimmen lässt.

Parallel zur Malerei mischt er sich mit scharfzüngigen Texten und Radiobeiträgen in aktuelle Debatten zum Kunstgeschehen ein, benennt NS-Bezüge namhafter Protagonisten des Kunstbetriebs, blickt kritisch auf Marktmechanismen und Modetrends.

Die Ausstellung, die 30 Gemälde aus 50 Jahren versammelt, ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Schweinfurt, dem Museum Lothar Fischer, Neumarkt i. d. OPf., der Stiftung van de Loo, München, und der Hans Platschek Stiftung, Hamburg.

KATALOG

Herausgegeben von Claus Mewes und Selima Niggl im Auftrag der Stiftung van de Loo, mit Texten von Margrit Brehm, Waltraud Brodersen, Christian Demand, Peter Gorsen, Karl Janke, Christine Künzel, Claus Mewes, Selima Niggl, Hans-Joachim Petersen und Julia Weimar

280 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, gebunden, edition metzel, München 2023
ISBN 978-3-88960-234-3
29 Euro

Sie möchten den Band bestellen? Sehr gerne! Bitte kontaktieren Sie Kerstin Raue: raue@barlach-haus.de  oder T 040–85 19 78 20.

SONDER­VERANSTALTUNGEN

 

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Es sprechen Karsten Müller, Marie-José van de Loo, Sebastian Giesen und Selima Niggl

Eintritt frei Einladungskarte

Sonntag, 23. Juni 2024, 11–13 Uhr

 

 

GESPRÄCHE IN DER AUSSTELLUNG

Mit Claus Mewes (Mitherausgeber und -autor des Platschek-Katalogs)

Sonntag, 30. Juni 2024, 14 Uhr

Mit Sabine und Kurt Groenewold (Hans Platschek Stiftung)

Sonntag, 14. Juli 2024, 14 Uhr

Anmeldung nicht erforderlich

 

 

KURATORENFÜHRUNGEN

Mit Karsten Müller

Dienstag, 9. Juli und 20. August 2024, 18 Uhr

Anmeldung nicht erforderlich

 

 

WORKSHOPS

Anmeldung: T 040–82 24 21 16 oder lott@barlach-haus.de

Mixed Media – Atelier für Jugendliche und Erwachsene

Von Zeichnen bis Schneiden, von Papier bis Metall – alles lässt sich kombinieren und inspiriert zu ungewöhnlichen Objekten. Mit Janina Trienekens

Samstag, 10. August 2024, 11–16 Uhr

Bilder als Fragezeichen – Schreibwerkstatt

Hans Platschek regt zur kreativen Auseinandersetzung im Gespräch und zum Verfassen eigener Texte an. Humor und Satire erwünscht! Mit Brigitte Leeser

Samstag, 7. September 2024, 12–16 Uhr

 

 

SOMMERFEST IM JENISCHPARK

Buntes Programm für Klein und Groß (Eintritt frei)

Sonntag, 1. September 2024, 11–18 Uhr

Hans Platschek: Die Kamera, 1997, Hans Platschek Stiftung, Hamburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Foto: Peter Vopelius
Hans Platschek: Die Kamera, 1997, Hans Platschek Stiftung, Hamburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Foto: Peter Vopelius