Grosz-Glanzstücke der Zwanziger Jahre
Mit spitzer Zeichenfeder kommentierte George Grosz (1893–1959) die Zustände in der Weimarer Republik. Seine Bildsatiren sind Klassiker der Neuen Sachlichkeit, die ihren gesellschaftskritischen Biss bis heute bewahrt haben – und unseren Blick auf die Zwischenkriegszeit prägen.
Seine Attacken auf Spießbürgertum, Politik, Militär und Klerus trugen Grosz mehrfach Gerichtsprozesse wegen Beleidigung, Gotteslästerung und »Angriffs auf die öffentliche Moral« ein. Doch ließ sich der bekennende Dadaist, Kommunist und Pazifist nicht beirren, Widerspruch blieb sein künstlerisches Programm: Ein kleines Ja und ein großes Nein nannte George Grosz seine Lebenserinnerungen.
Der große Zeitvertreib präsentiert Grosz-Glanzstücke der 1910er und 20er Jahre aus den Beständen des Düsseldorfer Museum Kunstpalast und einer bedeutenden Privatsammlung. Rund neunzig Aquarelle, Zeichnungen und Lithografien aus der Zeit vor Grosz’ Emigration 1933, darunter eindringliche Blätter aus den Mappen Gott mit uns und Ecce Homo, geben einen umfassenden Einblick in Grosz’ Figurenkosmos. Seine Bildreportagen aus Großstadtdschungeln, politischen Sumpfgebieten und den Niederungen des Privaten fügen sich zu einem Panoptikum der Extraklasse. Hereinspaziert!
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Wienand Verlag Köln erschienen (192 Seiten mit 335 Farbabbildungen, gebunden).
Die Ausstellung ist eine Kooperation
mit dem Museum Kunstpalast, Düsseldorf