Kleine Werke, große Kunst
Meisterhafte Miniaturen von »Brücke«-Künstlern und Ernst Barlach
Einfallsreich und reiselustig, nutzten die Mitglieder der Künstlergruppe »Brücke« gern selbst gestaltete Postkarten für Kurzmitteilungen in Wort und Bild. Längst sieht man in diesen Miniaturen nicht mehr nur erhellende Dokumente künstlerischer Lebenswege, sondern auch kleine Kunstwerke mit oft großen Folgen: Als Ideenskizzen bereiten sie manch bekanntes Gemälde vor. So erweisen sich die Postkarten der »Brücke« als äußerst reizvolle Objekte zwischen privater Korrespondenz und kunsthistorischen Korrespondenzen.
Die Ausstellung Besten Gruß! präsentiert die Postkartensammlung des Brücke-Museums Berlin: 45 farbenfrohe Werke von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff bieten viel Vergnügliches auf wenigen Quadratzentimetern. Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch im Hirmer Verlag erschienen (148 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen).
»Augenbeute«
Barlachs Skizzenbücher
»Meine Skizzenbücher sind mir treu geblieben. Was ich so an Augenblicksmotiven und flüchtiger Augenbeute erhasche, das verwertet sich unmittelbar – wir werden sehen!« So schreibt der 26-jährige Ernst Barlach 1896 aus Paris an einen Freund. Welche Schätze in Barlachs Kladden schlummern, ist bislang nur den wenigsten bekannt.
Nun bietet das Erscheinen eines neuen Werkverzeichnisses der Zeichnungen willkommenen Anlass, in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Stiftung Güstrow eine repräsentative Auswahl von Barlachs Taschen- und Skizzenbüchern vorzustellen. 45 Werke aus 30 Jahren gewähren erfrischende und überraschende Einblicke in den kleinformatigen Fundus des großen Bildhauers. Ergänzend sind die aus Taschen- und Skizzenbüchern stammenden Blätter zu sehen, die sich in der Sammlung des Ernst Barlach Hauses befinden.